6.8.2011 Passau, Brauerei Hacklberg

6.8.2011 Passau, Brauerei Hacklberg

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

10 Uhr morgens. Strahlender Sonnenschein und eine Affenhitze. Die Klimaanlage im Nightliner läuft auf Hochtouren und das ist gut so.
Mein erster Weg führt mich zu meinem Koffer und der darin befindlichen kurzen Hose. So ist es besser! Dass schönes Wetter immer mit Hitze verbunden sein muss…
hackelberg
Ich blicke mich um. Heimspiel heute für mich, Passau ist bei mir quasi um die Ecke und natürlich ist mir die Brauerei Hacklberg nicht unbekannt. Nur mit Bühne im Innenhof und Catering- und Backstagezelten auf dem Parkplatz davor ist der Anblick neu für mich. Schöne Kulisse auf alle Fälle!

Ich gehe erst einmal frühstücken und nehme mir eines der 70 Eier. Als ich es am Tellerrand aufklopfe, läuft mir die Suppe entgegen. Das Ding ist roh! Egal, ich frage den Küchenchef, was denn der Plan damit ist und ich erfahre, dass wir uns damit Rühreier machen sollen. Soweit alles prima, nur hat niemand eine Pfanne dabei, von der stand nämlich nichts auf unserer Cateringliste. Ahja, again what learned….

Die Duschen am heutigen Tag sind am anderen Ende der Stadt und so bringt uns ein Shuttle dorthin. Frisch hygienisiert kann der Tag jetzt endgültig kommen! Und er kommt sehr entspannt unterm Pavillon, gut geschützt vor der Sonne aber in frischer Luft! Eine Decke ist ausgebreitet und wird prompt zum Kinderspielplatz umfunktioniert. Klein Emi ist dabei und – weil gleich um die Ecke – kommt meine Frau mit unserem Töchterchen Matilda vorbei. Busfahrer Carsten hat seine vierjährige Tochter Emilia dabei und so ist der Kindergarten komplett.

Unsere Crew baut derweil alles auf und gegen 16 Uhr haben wir Soundcheck, für den wir uns wegen Ersatzmann Benni und Tonmann Sean wieder viel Zeit lassen. Nicht ganz einfach, zwischen den Mauern, die von allen Seiten alles reflektieren, einen ordentlichen Ton zu zaubern. Aber Sean ist ein alter Fuchs, der kann das, der kommt gleich neben der Wurscht in die Suppe. Oder so…

Unser heutiger Support ist MAO-A, eine lokale Band, die eine Ausschreibung der Passauer Neuen Presse für sich entschieden hat. Nach unserem Soundcheck bauen die Jungs auf und während wir backstage ein Meet and Greet – Ebenfalls von der Zeitung verlost – haben, findet auf der Bühne der Support-Soundcheck statt. Vom eigentlichen Konzert der Band bekomme ich nicht viel mit und danach bekomme ich die Jungs nicht mehr zu Gesicht. Schade, ich hätte gerne noch ein Bierchen mit euch getrunken.

Ich muss gestehen, dass ich vor dem heutigen Konzert ziemlich nervös bin. Mir machen Riesenfestivals vor zigtausenden Besuchern gar nichts, aber bei solchen Heimspielen, wo ich genau weiß, dass ich quasi unter Beobachtung stehe, da habe ich Hummeln im Hintern. Zudem bin ich aufgeregt, weil ich mir für meine Heimat natürlich eine tolle Stimmung wünsche , damit auch meine Bandkollegen sagen können: toll war’s in Passau. Nur diese Variable weiß man vorher nie genau.

Auf alle Fälle stellt sich schnell heraus, dass diese Sorge unbegründet ist, denn die Stimmung ist großartig und der Wettergott hat Erbarmen und läßt erst gegen Ende der Show in weiter Ferne die ersten Blitze vom Himmel zucken. Vom Regen bleiben wir komplett verschont!

Nach der Show gehen wir wie immer noch einmal raus zu den Fand und es wird ein großes Hallo, denn wie bei Heimspielen so üblich kenne ich doch einen ganzen Haufen der Anwesenden.

Irgendwann ist dann der Brauereiplatz leer und wir sitzen noch eine ganze Zeit im Backstagebereich, bis mich mein Privattaxi direkt nach Hause bringt. Mit dem Bus nach München wäre in diesem Fall ganz schöner Blödsinn.
Ich sitze noch bis in die frühen Morgenstunden bei mir zuhause im Innenhof, bevor ich die nötige Bettschwere finde und mich lang lege.
Bis zum nächsten Wochenende!

Hipp Höpp

Ducky