30.4.2012, Solothurn (CH), Kofmehl

30.4.2012, Solothurn (CH), Kofmehl

Guten Morgen, liebes Tagebuch,

Nach Hochsommer; Regen, Hochsommer und Sturm ist es heute eigentlich total egal, wie das Wetter ist, denn wir spielen in der Schweiz, genauer in Solothurn. Und zwar innen drinnen in einem kultigen Rockschuppen namens Kofmehl. Bitte keine Fragen an dieser Stelle, was dieser Name zu bedeuten hat. Ich weiß es nämlich nicht. Bis zur Ankunft dachte ich, das wäre der Ortsname… Nun ja, man lernt nie aus…
Mein Tag beginnt gegen halb neun, der Klub ist zum Glück schon offen und es gibt bereits – rischtisch – meine beiden Konstanten: Rührei und Kaffee!
Nach diesem sensationellen Start und einem Blick auf meine Uhr beschließe ich, mich noch einmal in meine Koje zu legen. Das hat mein Lieblingssänger alles etwas anders gelöst heute morgen: Irgendwann in den Morgenstunden in die Koje, nach kurzer Zeit wieder aufgestanden, mit Bryan, unserem Busfahrer, ein Feierabendbier getrunken und das Räuschlein vom Vorabend wieder frisch aufgebrüht. Es gibt dann diejenigen, die in so einem Zustand pöbeln, schläfrig werden, unkontrollierte Laute von sich geben… Nicht so ER, der Sänger. ER ist ein äußerst lustiger Zeitgenosse, ziemlich überdreht und unsere einzige Sorge ist, ob es zur berüchtigten Unterhopfung kommt.
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Soviel sei bereits verraten: Kommt es nicht! Dafür kommt der Tag mit Suppe und einer unglaublich netten Hauscrew.
So macht das Laune und Ersatzfrau Jutta entwickelt sich langsam aber sicher zur echten Rock’n Rollerin.
Abends eine der letzten in der Koje, morgens beneidenswert fit und aus dem anfänglichen „ich trinke keinen Alkohol“ ist inzwischen auch ein „oh, der Wodka mit Johannisbeere ist aber sehr gut“ geworden.
Der Soundcheck verläuft heute sehr zügig und während wir uns auf die Show einstimmen hallt wie immer in den letzten Tagen herrliche Musik durch die Backstageräume. Jutta tanzt dazu mit ihrem Gläschen neu entdeckter Freundschaft fürs Leben durch den Raum, Ally wippt im Takt und wir Jungs singen lauthals mit. Das ist eine perfekte Konzerteinstimmung und gegen halb 9 entern wir die Bretter, die auch hier in der Schweiz die Welt bedeuten. Es ist heiß und stickig und voll und die Stimmung ab der ersten Note prima. Thomas vermisst ein wenig Dannys helfende Hände an der Akustikgitarre, denn der Gute hat letzte Nacht ausgecheckt wegen Urlaub, nun muss Thomas öfter Gitarre spielen, als ihm lieb ist. Da muss er durch, der Sänger. Wir haben uns als kleinen Spaß zum Wandersmann noch überlegt, „Los“ von Rammstein zu infiltrieren, machen das auch, aber prompt vergisst ER, der Sänger, die geplante Pyroshow bestehend aus Haarspray und Feuerzeug. Holt er dann irgendwann nach…
Nach der Show geht’s zum Pflichtduschen und danach raus zu den Fans. Heute haben wir etwas Besonderes dabei: Eine Torte mit Traumtänzermotiv, gestiftet vom Haus und zu schade zum Wegwerfen. Also teilen wir ihn kurzerhand unter den Fans auf. Ich bekomme zudem als Highlight noch einen der besten Wodkas geschenkt, den Schweizer (!!!) Xellent. Wirklich sehr empfehlenswert!
Dafür gibt’s als Dankeschön meinerseits noch eine Busführung und dann steigen wir alle an Bord. Was wir uns nach diesen Tagen redlich verdient haben ist eine richtige Party! Und die feiern wir! Die größten gemeinsamen Hits laufen rauf und runter und das eine oder andere Erfrischungsgetränk findet einen willigen Abnehmer. Ich gebe gegen halb 5 auf und verabschiede mich für viel zu wenig Stunden in die Koje.
Fazit zu diesem letzten Teil der Traumtänzertour: Sehr entspannt, gute Stimmung und unsere Sorgen ob der Aushilfssituation haben sich in Luft aufgelöst. Ally, Tobi und Jutta haben ihre Aufgabe prima gemeistert, Thomas wächst über sich selbst hinaus und wir Rhythmusfraktionsjungs aus der zweiten Reihe sind eingespielt wie nie. Festivals, ihr könnt kommen!

Hipp Höpp

Ducky