29.7.2011 Hanau, Amphitheater

29.7.2011 Hanau, Amphitheater

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Nach zwei Wochen konzertfreier Zeit treffen wir uns bereits Dienstag, den 26.7.2011 in der guten alten Hexe in Gröbenhell, denn dort findet unsere erste offizielle Gold-Verleihung statt. Still und heimlich hat sich nämlich die „Kunststück“ ihren Goldstatus erschlichen. Das ist schon ein erhebendes Gefühl, dieses Stück in Händen zu halten.
Und da wir schon mal alle angereist sind, nützen wir die kommenden zwei Tage für Spezialproben – doch davon erzähle ich euch in den nächsten Tagen mehr. Nur soviel sei gesagt: Es bleibt spannend im Hause Schandmaul.
Gesichtsyoga von Danny
Schließlich ist es Donnerstag und damit Abfahrtstag und wir steigen gegen Mitternacht in den Nightliner. Los geht’s nach Hanau. Ich haben meinen toten Punkt längst hinter mir und so sitze ich mit den Männern von Flake noch bis 5 Uhr morgens, bevor ich meine Koje aufsuche. Die Welt ist zwar nicht schöner, nach unseren Gesprächen aber ein kleines Stück besser. Ganz bestimmt!
Für meine innere Uhr muss ich mir allerdings mal die Gebrauchsanweisung durchlesen! Das Luder weckt mich tatsächlich um 8 Uhr morgens mit gerade mal 3 Stunden Schlaf im Gesicht. Ich rede mir ein, dass ein Schluck Wasser und ein Toilettengang das Problem lösen sollte, doch mein zweiter Versuch scheitert nach erfolglosem Hin- und Herwälzen gegen 10 Uhr. Ok, dann gehe ich eben Frühstücken! Es gibt lecker warmen Leberkäs und Rührei und alles, was das Herz begehrt und so gut gesättigt mache ich mich auf zum nächsten Versuch. Der klappt auch tatsächlich und ich schaffe nochmal 2 Stunden Schönheitsschlaf.

Jetzt kann er kommen, der Tag. Leider kommt erstmal der Regen. Egal, hier ist alles fein überdacht und man kann ja statt spazieren gehen auch Suppe essen oder der Crew beim arbeiten zusehen. Oder beides in Kombination. Guter Plan! Das denken sich auch die Schwalben, die unterm Dach des Amphitheaters ihr Nest gebaut haben. Rock’n Roll tauglich sind die auf alle Fälle und trotzdem linse ich immer wieder nach oben, ob bei den Bassdrum-Schlägen nicht ein kleiner Piepmatz aus dem Nestchen purzelt.
Die scheinen aber irgendwie angeschnallt zu sein und Mama und Papa Schwalbe füttern unbeirrt vom Lärm unten unfallfrei weiter.

Soundcheck ist heute erst um halb 6, weil Bifi direkt mit dem Zug anreist und die ersten Fans, die vor den Toren stehen bekommen zum Warten Livemusik gespielt…

Danach geht’s Knall auf Fall: Abendessen, umziehen, eingrooven, ritualisieren und ab auf die Bretter, die hier in Wahrheit ein gegossener Betonblock sind.
Ich mag das Amphitheater und die Atmosphäre hier. So scheint es auch dem Publikum zu gehen, denn die Stimmung vor und auf der Bühne steigert sich sehr schnell in schwindelerregende Höhe. Erwähnenswert ist noch Thomas‘ Handtuchunfall, wo ihm beim Schweiß abwischen das Handtuch im Ohrring hängen bleibt, bis Danny erste Hilfe leistet…

Nach dem Duschen gehen wir noch lange raus zu den Fans, bis wir nach und nach im Bus eintrudeln und nach Mosbach aufbrechen, wo wir morgen mit unseren Freunden von In Extremo spielen werden.
Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky