19.6.2011 Berlin, Zitarock

19.6.2011 Berlin, Zitarock

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Der Regen prasselt mich aus der Koje. Ich habe für eine Nightlinernacht erschreckend gut geschlafen und konnte meine innere Uhr sogar etwas nachjustieren, sodass ich nicht um 7 Uhr senkrecht stand, sondern erst gegen 10. Es war natürlich auch eine entsprechend lange Nacht.
Ich stehe auf, ziehe mich an und blinzel erst einmal in den Berliner Morgen, bevor ich meine sieben Sachen packe und mich zum Festivalgelände in der Zitadelle begebe. Sehr chique hier alles, nur das Wetter nicht so. Das kann man heute getrost als „wechselhaft“ bezeichnen. Mal lacht die Sonne, mal laden dicke Wolken ihre Fracht ab, dazu geht ein Wind, den man phasenweise durchaus als Sturm bezeichnen kann.
ducky
Entsprechend gering ist der Anreiz, den schützenden Backstagebereich zu verlassen. Müssen wir auch nicht unbedingt, wir haben eh einen Arsch voll Arbeit. Besprechungen, Interviews, Tourbericht und was sonst noch so dazu gehört. Um 15.30 Uhr haben wir eine Autogrammstunde, aus der eher 1,5 Stunden werden. Eine riesen Schlange wartet auf Unterschriften und gemeinsame Fotos und alle kommen auf ihre Kosten. Sogar das Wetter hält kurzfristig, einzig der Wind reißt uns fast das Zelt über den Köpfen weg. Wir bibbern auf unserer Bank und um so erstaunlicher ist es, dass tatsächlich Menschen Oben ohne oder nur mit Netz bekleidet auftauchen und ganz offensichtlich nicht frieren. Ob das am übermäßigen Metkonsum liegt oder da doch jemand eisenhart ist?! Oder wir zu weich?
Egal, pünktlich zum Ende der Autogrammstunde schlägt das Wetter wieder um und es beginnt zu schütten wie aus Eimern. Nichts wie rein ins Haus!

Da bleibe ich auch bis kurz vor der Show.
Das Abendessen steht schön angerichtet da und mit knurrenden Mägen wollen wir uns bedienen, werden aber sofort zurückgepfiffen. Noch gibt es nichts! Erst in 15 Minuten. Toll. Da haben wir alle Interviews und anschließend Auftritt. Das Essen ist doch fertig, warum kann man da die Schlacht am Buffet nicht eröffnen? Eine plausible Erklärung bekommen wir nicht, so dass wir ziemlich angefressen von Dannen ziehen. Ich hasse es, wenn’s mal wieder nur ums Prinzip geht!!! Und nach der Show ist natürlich schon fast alles weg und hätte Hannah nicht ein paar Reste gesichert würde der Magen immer noch knurren.

Nach einem kurzen Umbau ist schließlich Showtime und wir feuern aus allen Rohren ein 60-Minuten-Set auf die Bretter. Der Zeitplan hier ist sehr streng, damit es keinen Ärger mit Anwohnern gibt und uns bleibt keine Zeit für eine Zugabe. Schade, wir waren gerade so in Fahrt.
Den Abend lassen wir backstage bei ein paar Bierchen ausklingen, bevor wir zum Bus gerufen werden und in Richtung Heimat aufbrechen. Aufs nächste Wochenende, dann mit hoffentlich schönerem Wetter!

Hipp Höpp

Ducky