1.8.2015, Ludwigsburg, KSK-Open Air

1.8.2015, Ludwigsburg, KSK-Open Air

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Es ist Freitag und ich bin auf dem Weg nach München. Bandprobe ist angesagt. Neue Songs warten darauf, das Licht der Welt zu erblicken. Gegen 16 Uhr geht’s los und wir arbeiten bis in die Nacht hinein. Stefan hat Rücken und Probleme, sein rechtes Bein bzw. Fuß einzusetzen. Warum das so ist weiß er seit gestern auch: Bandscheibenvorfall. Und zwar ein ziemlich heftiger. Und so humpelt er sich durch die Gegend.

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Nach einer Übernachtung bei meinen Eltern treffen wir uns am nächsten Vormittag gegen halb 11 am Proberaum, von wo aus es weiter geht nach Ludwigsburg.

Der Vorteil eines Nightliners zeigt sich schon recht bald, nämlich im ersten Stau. Den hat man nämlich nachts höchst selten und wenn, dann liegt man meist schon in der Koje oder kann sich zumindest in selbige begeben. So aber können wir den Beginn der bayerischen Sommerferien voll auskosten und uns Fahrräder, Kajaks, überfüllte Autos und gestresste Insassen aus der Nähe anschauen.

Pünktlich zum 14 Uhr Ritual erreichen wir dann doch die Venue und nach einem kurzen Check, dass uns hier noch niemand braucht, fahren wir erst einmal kurz ins Hotel. Ab 17 Uhr sind wir wieder zurück, essen zu Abend und richten uns langsam für die Show her. Feuerschwanz haben den Reigen eröffnet, nun spielen Russkaja. Und schließlich ist es für uns soweit. Kein Soundcheck, nur kurz die Signale geprüft und los geht es. Die Stimmung vor der Bühne ist prima, auf der Bühne ebenfalls, allerdings gehen sorgenvolle Blicke in Richtung Stefan, der sichtlich kämpft. Das rechte Bein nicht ordentlich koordinieren zu können ist für den Drummer der Horror. Im Publikum bekommt das niemand mit, so gut weiß er es zu überspielen und Dubblebasspassagen werden schlicht durch Viertel ersetzt.

Nach exakt 75 Minuten sind wir mit unserem Set durch gehen bzw. humpeln von der Bühne. Ein kurzes Bandgespräch ist angesagt, denn so viel ist klar: Stefan wird so keine Show mehr spielen können. Egal welche Therapieform, was es jetzt braucht ist Zeit. Und die wird er bekommen, denn Gesundheit geht immer vor. Der Plan für die nächsten Tage wird also sein, einen Ersatzmann für den restlichen Sommer zu finden und Stefan dann so schnell wie möglich genesen auf die Bühne zurück zu holen.

Nach Eisbrecher gehen wir nochmal raus zu den Fans, wobei Stefan heute aus gegebenem Anlass frei bekommt. Wir geben Unterschriften, bis die Security den Platz für die Aufräumarbeiten räumen und für uns geht es langsam aber sicher ins Hotel, wo wir noch einen Absacker zu uns nehmen. Und nach einer Nacht mit viel zu wenig Schlaf geht es am nächsten Tag wieder ins lustige Baustellen-Hopping und nach Hause, wo wir jetzt der Dinge harren, die da kommen werden und den Kalender für weitere Probentermine bereit halten.

Hipp Höpp

Ducky