1.8.-3.8.2018, Heidelberg (Halle 02), Aschaffenburg (Colossaal), Wacken (WOA)

1.8.-3.8.2018, Heidelberg (Halle 02), Aschaffenburg (Colossaal), Wacken (WOA)

Guten Morgen liebes Tagebuch!

 Gerade mal einen kompletten Tag sind wir zuhause. Sonntag angekommen, den Montag genutzt zum Wäsche waschen und den Koffer neu sortieren, dann geht es am Dienstag schon wieder los. Zunächst einmal in Richtung München, denn wir müssen noch 2 Spezialauftritte proben…

Dann kommt wieder Mark mit dem schönen schwarzen Beat the Street Bus und wir brechen nach Heidelberg auf. Hier steht eine Nachholshow auf dem Programm, die eigentlich schon kurz nach Pfingsten hätte sein sollen. Hochsommer und Halle ist immer eine komische Mischung, mal sehen, wie es aus wärmetechnischer Sicht so wird.
Doch jetzt ist erstmal Kojenschlaf angesagt. Klimatisiert…

Schandmaul_Wacken_1

Am nächsten Morgen erwache ich in Heidelberg vor der Halle und ich erkenne, dass mich meine Erinnerung nicht getäuscht hat. Wir waren hier schon mal, das ist aber lange her. Ein Benefizkonzert für die Musiktherapie in Heidelberg.
Es ist also lange her, unser letzter Abstecher in diese Stadt…
Ich gehen in die Halle und als erstes fällt mir positiv auf, dass hier eine Klimaanlage für erträgliche Temperaturen sorgt. In den Backstageräumen im Keller dagegen steht die Luft und es ist unerträglich heiß. Essen oder gar Kaffee trinken wirkt sich völlig kontraproduktiv aus.
Draußen dagegen weht ein leichtes Lüftchen und so pendle ich zwischen Halle, draußen und klimatisiertem Bus. Der Rest wird soweit möglich gemieden…

Der Tag verläuft relativ belanglos und wird vom 16 Uhr Soundcheck kurz unterbrochen. Danach ist Pinski wieder am Start (siehe Tourbericht vom letzten Wochenende) und macht sich bereit für die Supportshow heute Abend.

Schließlich ist es soweit und der Einlass beginnt, was die Klimaanlage recht schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Zumindest ist es sehr schnell sehr warm in der Halle. Kein Endgegner, aber anspruchsvoll für Kondition und Kreislauf.
Pinski eröffnet den Abend und wir ziehen uns langsam um und stimmen uns auf den Abend ein. Es wird ein fröhlicher Auftakt für ein tolles Wochenende!
Nach der Show geht’s raus zu den Fans, dann philosophieren wir noch etwas mit den Jungs und Mädels vom Support über das Musikbusiness im allgemeinen und dann heißt es auch schon wieder ab an Bord.
Ich verabschiede mich relativ schnell in meine Koje und schlafe ziemlich gut bis zum nächsten Morgen.
In Aschaffenburg wache ich auf und ein erstes Glücksgefühl kommt in mir auf. Es ist halb neuen und wir stehen an einem Hotel. Das bedeutet: offene Toiletten!!! Stiller klettert ebenso gerade aus der Koje und erzählt etwas von Frühstück hier im Haus. Noch besser! Dann die Krönung: Es gibt einen Pool und den dürfen wir benutzen! Stiller, Hannes, Philipp und ich beschließen, unsere Badehosen zu holen und das Wasser zu testen. Für einen Hotelpool ist er erstaunlich groß und wir eröffnen den Tag mit Baden, Wettschwimmen, Arschbomben und weiterem Blödsinn in und ums Wasser. Herrlich! Ich beantrage ab sofort für jeden Klub und jede Halle in diesem Land einen Pool! Der Hammer auch für nach der Show.
Gegen Mittag werden wir dann in zwei Kleinbussen zum 8 Kilometer entfernten Colossaal geshuttlet. Danach unser heute deutlich reduziertes Equipment aus dem Truck, der, wie der Nightliner, nicht zur Halle fahren kann, die mitten in der Fußgängerzone liegt.
Heiß ist es wieder. Oben im Backstagebereich sorgen 2 Ventilatoren für etwas Luftbewegung, in der Halle leistet eine Klimaanlage ihren Dienst.

Soundcheck ist erst um 16.30 Uhr, derweil gehe ich etwas in die Innenstadt. Geldautomat, Eisdiele etc.
Vorband des heutigen Abends ist Klangsturm, die Band von Dominik, der unseren Fanclub leitet. Poprock machen die Jungs und das Mädel und nach unserem Soundcheck dürfen sie die Bühne entern.
Ab Einlass verkriechen wir uns oben in unseren Räumen, denn hier unten wird es langsam eng und vor allem warm. Dazu steigt die Luftfeuchtigkeit ins Unerträgliche. Ich höre mir zwei Nummern von der Seite an, dann muss ich raus aus der Halle. Schließlich stehen noch 2 Stunden vor den Musikerbrätern an.

Die Show wird dann eine lustige, aber auch sau anstrengende. Außerdem ist Rudolfs erster Einsatz. Rudolf ist ein Stoffaffe, der ein Geschenk von Moritz ist und ab sofort immer auf meiner Gitarrenbox für Ordnung auf der Bühne sorgen wird. Danke an dieser Stelle noch einmal!

Paul hält wieder ein nasses Handtuch parat für klebrige Gitarristenfinger und auch im Gesicht ist es heute recht gern gesehen oder vielmehr gespürt.
Nach der Show ist Duschen Pflicht und dann geht es noch einmal zu den Fans nach unten, bis wir schließlich wieder in die Shuttle steigen und zurück zum Nightliner gebracht werden.

Jetzt geht es auf aufs legendäre Wacken Open Air, das wir seit 2004 (!!!) regelmäßig besuchen.

Ich sitze noch ein wenig unten bei den Kollegen, dann verabschiede ich mich in meine Koje um ein paar Stunden später am „holy ground of Wacken“ zu erwachen. Dieses Festival ist schwer zu beschreiben, das muss man wohl zumindest einmal im Leben erlebt haben. Die Dimensionen sind gigantisch. Alleine vom Backstagebereich hinter den beiden Hauptbühnen zur Einkaufmeile am Haupteingang läuft man rund 20 Minuten. Ich möchte T-Shirts für meine Tochter kaufen. Dummerweise gibt’s die nur bis Größe 128. Also laufe ich in die Ortschaft, wo die „Roadcrew“ ihren Stand hat. Die kenne ich seit unserem 15-Jährigen und die haben Shirts in allen Größen, die frisch vor Ort bedruckt werden. Eine gute Stunde bin ich unterwegs und es ist viel heißer, als angenommen.

Gegen 14 Uhr muss ich zurück sein, denn um 14.30 haben wir Autogrammstunde. Danach geht’s zurück zu unserem Backstagebereich im Artist Village und wir ziehen uns langsam aber sicher um. 16.55 Uhr ist unsere Spielzeit und wir werden dabei live in die Welt gestreamt. Das macht das ganze Unterfangen noch eine Spur spannender, denn so eine Aufzeichnung zeichnet neben all der geilen Stimmung auch jeden Fehler auf. Da ist volle Konzentration angesagt. Und entsprechend die Nervosität eine Tacken höher als sonst.

Wir starten höchst pünktlich unsere Show und die Kulisse vor der Bühne ist umwerfend, die Stimmung sofort fantastisch. Das Händemeer bei Leuchtfeuer sieht wirklich aus wie wogende Wellen und die Zombie-Slowmotion ist schlichtweg nicht zu toppen. Nach 60 Minuten verlassen wir glücklich die Bühne. Das war wirklich mega fett!

Ich gehe duschen und Abendessen, dann mache ich mich noch einmal auf den Weg. Diesmal zum Pressebereich. Hier warten Saskia und Pinto, die die letzten beiden Tage mit Ganaim gespielt haben und wir trinken noch ein Feierabendbier, bevor es zeitig zum Bus geht. 21 Uhr ist Abfahrt, schließlich sind wir entsprechend lang unterwegs.

Wir sitzen noch ein wenig zusammen, schauen partiell in den Livestream, unterhalten uns und irgendwann ruft mich die Koje. Eine tolle Konzertrutsche neigt sich dem Ende entgegen und ein paar Tage zuhause stehen an.

Gute Nacht

Hipp Höpp

Ducky