15.6.2012, Greenfield-Festival, Interlaken (CH)

15.6.2012, Greenfield-Festival, Interlaken (CH)

Guten Morgen, liebes Tagebuch,

Heute ist das zweite Konzert mit der Doppelspeerspitze an Flöten und Dudelsack. Nach der gelungenen Feuertaufe am Novarock sehen wir dem heutigen Konzert gelassen entgegen. Wir treffen uns am Vorabend, um die etwas längere Setliste noch einmal zu proben, dann steigen wir in den Nightliner, um uns auf den Weg in die Schweiz zu machen. Bei ein paar lustigen Erfrischungsgetränken lassen wir den Tag ausklingen, um uns in den Kojen für den anstehenden Tag vorzubereiten. Zumindest mental oder so…
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Ich erwache wie immer viel zu früh und stehe auf. Diesmal habe ich an das wichtigste Utensil gedacht und auch schon gestern Abend in Reichweite deponiert: Meine Sonnenbrille! Hurra, ich gehöre dazu…
Mein erster Weg führt mich mit Hannah in die große Halle hinter der Bühne. Hier gibt es gleich drei Dinge auf einmal: Pässe, Toiletten und Catering. Alles, was ich gerade brauche also. Neben Kaffee und Rührei gibt es Bratwürstchen, Kartoffelrösti und lecker Brot noch diverse andere Köstlichkeiten. Herrlich!
Schön am heutigen Tag ist erstens, dass wir erst um 21 Uhr spielen und zweitens die erste Band nicht bereits um 12 los lärmt, sondern dem gestressten Musikerohr doch ein wenig mehr Zeit zum Warmglühen lässt.

Was stellt man jetzt aber mit einem solchen Tag an? Es ist 10 Uhr morgens, ich habe gefrühstückt und mich hygienisiert. Das Material kommt erst gegen 16 Uhr zur Bühne, dann bin ich gefragt, denn wir haben heute als Backliner auf meiner Seite Nico dabei. Dem muss ich meinen Krempel noch erläutern, mache mir da aber wenig Gedanken. Der Mann macht sonst so Bands wie die Sportfreunde Stiller, der kennt sich also aus.
Ich suche mir ein wenig abseits des Trubels ein schattiges Plätzchen. Denn erstens ist es bulleheiß, zweitens ist mir eher nach Ruhe und drittens ist das ein Plan. Und das ist gut. Ich schiebe mir meine Ohrhörer in die Lauscher genieße die sensationelle Bergkulisse rundherum. Ab und zu laufe ich zurück zum Backstagebereich, um ein wenig Nahrung zu mir zu nehmen. Denn das Catering ist ganz hervorragend.

Schließlich ist es soweit und unser Material kommt auf die Bühne. Wir spielen auf der kleineren im hinteren Bereich des Festivalgeländes, und es wird schon etwas abenteuerlich, unsere ganze Produktion hier auf die Bretter zu bringen. Auch große Vorabaufbauten sind zwecks Platzmangel eher schwierig, zum Glück haben wir unseren Trailer hinter der Bühne, da kann schon einiges vorbereitet werden. Nico bekommt noch eine kurze Einweisung in Ducky’s Gitarrenwelt und danach kann ich nochmal zurück zum Catering, um ein kleines Abendessen zu mir zu nehmen, bevor es ans Umziehen und Warmglühen und schließlich hinter die Bühne geht.

Es wird eine tolle Show vor toller Kulisse, tollem Publikum und tollen Ersatzflöten- Dudelsack- und Geigenschlümpfen. Und wir Jungs sind auch nicht schlecht…

Um 22 Uhr sind wir durch mit dem Set und verabschieden uns in den wohlverdienten Feierabend, wobei dieser Begriff in Musikerkreisen durchaus ernst zu nehmen ist.
Gegen halb 2 legen wir ab in Richtung Heimat und nächste Woche sind dann wir Jungs erstmal alleine unterwegs. Mit WETO auf dem Blackfield-Festival.

Hipp Höpp

Ducky