5.11.2017, Ulm, Roxy

5.11.2017, Ulm, Roxy

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Es ist acht Uhr morgens. Wir stehen bereits in Ulm am Roxy. Draußen regnet es junge Hunde und so gehe ich fürs kleine Geschäft auf die Bustoilette, dann lege ich mich aus wettertechnischen Gründen wieder in die Koje. Als ich die Augen erneut aufmache ist es 11.30 Uhr. Wahnsinn. So lang habe ich das letzte Mal vor 20 Jahren geschlafen. Entsprechend verstrahlt mache ich mich auf den Weg zum Backstage. Die nächste Überraschung: Stefan ist bereits wach! VOR mir! Dieser Tag geht in die Geschichte ein!
Der verschobene Tagesrhythmus will erst einmal bei einem Kaffee verkraftet werden. Ein kleiner Smalltalk über technische Pannen – ich kann mit dem LOOPER trumpfen – und schon ist es 13 Uhr.
Zu spät zum Frühstück, zu früh zum Mittagessen. Aber genau richtig für die aufgeschobene Büroarbeit. Das ist schon ein Haufen Zeug auf Tour. Jammern auf hohem Niveau…

Schandmaul_Ulm_2017_1

Endlich ist es Zeit fürs Mittagessen. Und dann steht bereits der Soundcheck ins Haus. Die Bühne ist kuschelig klein heute und wir verteilen uns möglichst effektiv. Aber auch das ist ein Luxusproblem, die Kollegen von Krayenzeit müssen mit dem verbleibenden Platz Vorlieb nehmen. Kleine Tricklösungen führen zum Erfolg. So baut z.B. Alex, der Akustikgitarrist sein Floorboard. Auf die Bassboxen im Graben. Es ist übrigens das größte seiner Art und auf dem Weg ins Guinnessbuch der Rekorde. Rund 2 Quadratmeter, wobei jeder Zentimeter höchst effektiv genutzt wird…

Es gibt leckeres Abendessen und ich muss mich bremsen, dass ich nachher nicht durch den Riser breche. Ein weiteres Luxusproblem.

Jetzt beginnen wieder die 3 W: Warten, warten, warten… Dabei wird Musik gehört, was für den einen Genuss, für die andere(n) Verdruss ist, aber man findet irgendwann immer das kleinste gemeinsame Vielfache. Und irgendwie sind dann doch alle halbwegs zufrieden. Phu… Dann kann der Abend ja kommen! Und er kommt!
Es ist stickig und heiß in der Halle, als wird die kurze Bühnenklamotte gewählt. Eine gute Entscheidung! Schon bald tropft das Wasser von der Decke und uns kleben die Klamotten am Leib. Dafür wird es ein schönes Konzert.

Hinterher geht’s unter die Dusche, dann wieder raus zu den Fans. Noch ein Abschlussbier mit alten Freunden und danach mache ich auf den Weg zum Bus. Morgen heißt es früh aufstehen, denn es ist kein Konzert. Ich werde für ein paar Stunden nach Hause fahren, bevor wir abends wieder an Bord klettern und weiter düsen nach Kassel.

Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky