17.7.2015, Gießen, Kultursommer

17.7.2015, Gießen, Kultursommer

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Ein ganz spezielles Konzert steht an. Der Gießener Kultursommer lädt ein. Kein Festival, sondern eine Singleshow von uns. Es heißt also, gut zwei Stunden Programm auszupacken, denn es gibt auch keinen Support. Wir treffen uns also wie immer am Vortag und proben die Nummern, die schon länger nicht mehr im Programm waren. Außerdem arbeiten wir weiter an neuen Nummern, genauer gesagt an einer. Zwischen Probe und Abfahrt bleibt noch etwas Zeit, die wir bei diesem Wetter bei kühlen Getränken im Biergarten verbringen. Langsam werden die Temperaturen erträglich und gegen halb 12 holt uns der Nightliner am Proberaum ab. Auf geht’s nach Gießen!

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Als ich aufwache und aus dem Fenster schaue bin ich kurz etwas beruhigt. Es ist bewölkt und sogar ein paar Tropfen fallen vom Himmel. Später am Tag weiß ich, dass das wohl der Saunaaufguß war… Das Quecksilber klettert stündlich und bleibt erst bei rund 36 Grad stehen. Draußen, an der Luft… Die Show findet allerdings in einem Zirkuszelt statt und das steht auf einem geteerten Platz. Kein Baum, kein Strauch… Wenigstens die Backstageräume befinden sich in einer kühlen Messehalle und ich denke mir immer wieder: warum findet das Ganze eigentlich nicht hier drinnen statt… Trocken, kühl, groß genug… Ok, das Ambiente ist vielleicht nicht ganz so schön, aber heute – da wünsche ich es mir heimlich.

Die arme Crew darf sich bei wüstenähnlichen Temperaturen dem Aufbau widmen, derweil wir uns möglichst kühl halten, um zur Show fit zu sein. Bis 16 Uhr muss Ruhe herrschen, daher machen wir erst um 16.30 einen kurzen Soundcheck. Man ahnt, was und wie das heute Abend hier drinnen wird…

Viel Wasser und wenig Abendessen sind mein Masterplan und da wir bereits um 20 Uhr spielen, ist es bald an der Zeit, sich umzuziehen. Hemd erspare ich mir heute und wähle ein T-Shirt zur Lederhose.

Und dann geht sie los, die Biosauna. Vorbildlich versorgen die Securities vom Graben aus das Publikum kostenlos mit Wasser und verhindern damit bestimmt einige Kreislaufkollapse. Der Dampf tropft von der Decke zurück und meine Lederhose ist irgendwann so vollgesogen, dass mir die Suppe die Beine runter läuft. Trotzdem herrscht eine super Stimmung und der Abend macht wirklich Spaß.

Nach der Show duschen wir kurz – Matthias direkt mit Hemd, damit das auch gleich sauber ist – und begeben uns dann noch einmal raus zu den Fans. Die warten zum Glück VOR dem Zelt und da ist es inzwischen halbwegs erträglich.

Wir sitzen schließlich noch vorm Bus auf dem heißen Asphalt zusammen, bevor es gegen 2 los geht zum Deichbrandfestival in der Nähe von Cuxhaven. Irgendwann ruft mich die Koje.

Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky