15.3.2014 Hannover Swiss Life Hall

15.3.2014 Hannover Swiss Life Hall

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

110 Kilometer sind es von Bielefeld nach Hannover und die haben wir relativ zügig gemeistert. Relativ, weil alle 20 Kilometer eine Rauchpause gemacht werden muss. Fahrer Eddie ist Nichtraucher und so entfällt das übliche „Vor zum Fahrer, Fenster auf und raus rauchen“ diesmal. Mir als gewöhnlichem Nichtraucher, von einzelnen „Mitschnappern“ abgesehen, ist das relativ egal und ob wir jetzt 1,5 Stunden fahren oder 2 ist in dieser Nacht völlig Latte.
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Ich bin mal wieder als erster Musiker wach und mache mich mit der Crew ans Frühstück. So gestärkt beziehe ich den Backstageraum und baue bei Tageslicht und Blick nach draußen auf das Regenwetter meinen Rechner auf. Der Tourbericht zu gestern steht an, danach will ich eine Runde spazieren gehen. Es fängt wieder an zu schütten und ich entscheide mich spontan dagegen.

Die Halle ist groß und weitläufig und gefällt mir deutlich besser als das Capitol, da bis dato unsere Spielstätte in Hannover war. Und man kann sich „indoor“ etwas bewegen, bzw. muss das zwangläufig. An unserer Backstagetüre sitzt seit ich wach bin eine nette Securitydame, die tatsächlich bis zum Ende dort bleibt, also geschmeidige 14 Stunden! Ihr Buch schafft sie beinahe in dieser Zeit.
Um 16 Uhr ist Soundcheck, der geht heute sehr schnell und wir überlassen den Fiddlers die Bühne. Bei uns steht jetzt gemeinschaftliches Abendessen auf dem Programm. Und dann passiert es. Aus irgendeinem Grund steht ein Teil der Lichtanlage wortwörtlich unter Strom und 400 Volt hält keine Lampe lange aus. Es stinkt und qualmt und ein Drittel des Lichts löst sich sprichwörtlich in Rauch auf. Jetzt wird es nochmal hektisch. Brenner aus funktionierenden Lampen werden ausgebaut und in kaputte eingesetzt, bis Martin zumindest wieder ein symmetrisches Bild fahren kann. Überhaupt beweist unser Lichtgott erstaunlich gute Nerven und rettet uns mit Tanja und Co den Abend. Ich denke, im Publikum hat da niemand was von mitbekommen… Einzig der Einlass in den Saal wird so lange hinausgezögert, bis das Foyer voll ist. So gewinnt man etwas Zeit, um an den Lampen zu arbeiten.

Fiddlers eröffnen den Abend und die Stimmung kocht sehr schnell über. So kennen wir Hannover! Für uns ist es dann ein Fest, an dieser Partystimmung anzuknüpfen. Die Show läuft rund, das Leihkeyboard ist richtig gepitched und auch sonst gibt es keine weiteren Verluste zu beklagen. Außer vielleicht dem des Oberteils einer Dame in der ersten Reihe, das auf wundersame Weise samt BH immer wieder abhandenkommt…

Durchgeschwitzt und gut gelaunt verlassen wir die Bühne, duschen kurz und gehen raus zu den Fans. Volle Halle bedeutet viele Fans, das wiederum bedeutet viel Autogramme und viele Fotos und erst, als alle „verarztet“ sind, begeben wir uns wieder in die heiligen Hallen, sprich backstage. Hier erleichtern wir das Marschgepäck um ein paar Flaschen Hopfengebräu und Fruchtsaftmischgetränke, der Rest geht später mit an Bord. Nur nichts verkommen lassen!

Gegen 3 starten wir die Heimreise und wenig später ruft mich meine Koje! Bis zum nächsten Mal!

Hipp Höpp

Ducky