14.08.2015, Burghausen, Burghauser Konzertsommer

14.8.2015, Burghausen, Burghauser Konzertsommer

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Es ist dann doch eingetreten, der Fall x. Stefans Bandscheibe drückt auf den Nerv und muss unverzüglich operiert werden. Wir haben das große Glück, in Bernhard einen versierten jungen Drummer zu finden, der zum einen Zeit und es zum anderen im Kreuz hat, sich ein Zwei-Stunden-Set in einer Woche drauf zu schaffen. Nach dieser Woche heißt es proben. Dazu treffen wir uns am Dienstag, den 11.8. im Proberaum und zocken das Set zunächst nur mit der Männerfraktion. Bereits beim ersten Titel ist klar, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen. Bernhard ist top vorbereitet und zockt routiniert. Sehr schön! Am späten Nachmittag kommen die Mädels dazu und wir spielen nochmal alles mit den Melos.

Tags drauf fahre ich mit Thomas nach Markneukirchen, wo wir die neuen Akustikgitarren von Framus ausprobieren und uns für die anstehende Akustiktournee eindecken. Tipp für Gitarristen: Spielt mal die neue Legacy-Serie an. Es lohnt sich…

Am Donnerstag treffe ich mich mit Thomas im Proberaum und wir bereiten ein paar neue Songs vor, um sie dann dem Rest in der nächsten Probe zu kredenzen und fürs nächste Album zu arrangieren.

Dann geht es Freitag am späten Vormittag nach Burghausen, wo wir heute auf der Burg spielen. Es ist drückend heiß und die Klimaanlage im Auto hat einen Großauftrag. Gegen 13 Uhr sind wir da und ich checke noch schnell im Hotel ein. Beim Anschließenden Fußweg zur Bühne zeigt sich, dass wir auf der längsten Burg der Welt spielen. Und zwar ganz am Ende. Mit Blick auf den Inn. Klatschnass komme ich an und ziehe mich erst einmal kurz um. Micha ist im Krankenhaus, der hat einen dicken Fuß und weiß nicht wovon. Marc hat Rücken aber sonst sind alle halbwegs fit.

Noch zumindest. Denn Tanja hat Geburtstag und Thomas will ihr einen Geburtstagsdrink machen. Beim Limettenschneiden schneidet er sich direkt in die Fingerkuppe. Linke Hand natürlich. Sehr „hilfreich“ beim Gitarre spielen…
Rechtzeitig zum Soundcheck ist Micha aus dem Krankenhaus zurück und wir spielen ein paar Wunschnummern von Bernhard an, bis alles steht, dann überlassen wir Fiddler’s Green das Feld. Derweil werden die Vorabwarnungen vor Unwettern konkreter. Martin bekommt Fotos von überfluteten Straßen in Landsberg zugesendet. Und wir hoffen, dass das Wetter hält. Doch gegen halb 8 wird es schlagartig dunkel und ein Sturm zieht auf. Unsere Crew macht in Windeseile alles so gut es eben geht wetterfest, dann verlassen alle aus Sicherheitsgründen die Bühne, die sich schon gefährlich in den Böen wiegt. Auch das Publikum muss das Gelände verlassen. Alle Zuschauer werden in den Innenhof hinter der Bühne gebeten. Ganz erschließt sich mir diese Maßnahme nicht, denn nach dem Nadelöhr aus Burgtor sind alle in einem rundum von Gebäuden geschlossenen Hof. Es wird sich schon jemand etwas bei diesem Entfluchtungsplan (so heißt das in Fachsprache) gedacht haben…
Regenvorhang
Die Unwetterwarnungen werden weiter verfolgt und es zeichnet sich ab, dass der Spuk wohl bald vorbei sein wird. Also kürzen Fiddlers und wir unser Set um je 15 Minuten und dürfen nach hinten raus etwas überziehen. So können wir die verpasste Stunde wieder reinholen und das Konzert trotz Unwetter stattfinden lassen. Aber zunächst muss wieder alles spielbereit gemacht werden. Dann starten die Fiddler’s gegen 21 Uhr. Und wir um kurz vor 22 Uhr.

Bernhard macht einen prima Aushilfsjob an der Schießbude und Thomas ist in absoluter Hochform. So wird es doch noch ein gelungener Abend, wir bleiben von weiteren Unwettern verschont und können mit dem Publikum feiern.

Nach der Show ziehen wir uns kurz um, dann geht es nochmal raus, derweil die Crew alles wieder in Sprinter verlädt, denn der 40 Tonner passt nicht durch die Burgtore. Also muss alles geshuttelt werden. Irgendwann brechen wir auf zum Hotel, wo ich erst einmal eine halbe Stunde kalt dusche.

Gute Nacht!

Hipp Höpp

Ducky