05.09.2015, Markneukirchen, Reevelandfestival

05.09.2015, Markneukirchen, Reevelandfestival

Guten Morgen, liebes Tagebuch!

Markneukirchen… Wo zum Kuckuck liegt Markneukirchen? Nun, ich weiß das zufällig, denn hier im Vogtland ist der Firmensitz von Warwick (für die Bassisten) und Framus (für die Gitarristen, also mich…). Und nachdem ich seit ein paar Jahren die tollen Instrumente von Framus spielen darf und die Firma dieses Festival veranstaltet, sind wir dem Ruf natürlich gerne gefolgt und spielen heute Abend als Headliner. Vorausgegangen ist dem Festival das Warwick Basscamp, wo jedes Jahr das who is who der Bassistenszene erscheint und Workshops und Meet and Greets anbietet. Und am letzten Tag, also heute, gibt es jede Menge Livemusik unterschiedlichster Musikrichtungen und so mache internationale Größe steht da auf der Bühne. Wir bieten hier heute die Möglichkeit eines Fantreffens an, leider gibt es irgendwo in der Informationskette einen Wurm und so geistern verschiedene Zeiten und Orte durch den Raum sodass wir von einigen gesucht, aber nur von wenigen gefunden werden in der etwas entfernt liegenden Music Hall.

Matthias macht dort seit dem frühen Nachmittag einen kleinen Bassworkshop und ich starte mit ein paar Interessierten eine Factorytour und zeige ihnen die Produktion der Gitarren und Bässe. Das ist schon alles sehr beeindruckend hier und ich schaue obwohl ich die Fertigung inzwischen mehrfach gesehen habe immer wieder gerne hinter die Kulissen.
Draußen kämpft unsere Crew derweil mit ein paar Widrichkeiten und hilft dabei sogar den beiden Bands vor uns, weil an den Zeitplan, Neudeutsch „Running Order“, sonst nicht im Traum zu denken wäre. Jungs, ihr seid die wahren Helden!

Um 18 Uhr bekommen wir einen anderen Backstageraum, das Fitnessstudio der Chefetage. Mit Sauna. Die lassen wir allerdings aus…

Und schließlich ist es soweit. Um 20.30 Uhr ist unser Auftritt. Zeitgleich wird oben in der Halle das VIP-Buffet eröffnet und so ist die Musikerpolizei zumindest schon mal beschäftigt. Es ist kalt und das Wetter, das bisher gehalten hat, beginnt zu kippen und pünktlich zu unserem Intro fallen die ersten Regentropfen. Andi und Max versuchen, mit Planen alles abzudichten. Irgendwer möchte uns noch ein paar kleine Steine in den Weg legen und Matthias schrottet beim zweiten Ton bereits eine Saite. Ich wundere mich dagegen die ersten zwei Nummern über einen gelinde ausgedrückt seltsamen Gitarrensound auf dem Ohr bis ich bemerke, dass – und sowas ist mir in all den Musikerjahren noch nicht passiert – aus meiner 4x12er Box ein Speaker nach hinten weggefallen ist und ins Nirwana bläßt. Natürlich ist es der mikrophonierte Speaker. Gut, dass noch 3 weitere in der Box sind…

Thomas ist in Höchstform und beweist ein weiteres Mal, dass er ein großartiger Entertainer ist. Er hält das Publikum trotz Regen und Kälte bei bester Laune und so haben wir auf der Bühne mächtig Spaß. Bis zu dem Moment, wo dank Regen und nicht ganz dichter Bühne unser Monitorpult ausfällt. Was wiederum bedeutet, dass wir uns nicht mehr hören. Ich habe keinen blassen Schimmer, was Cese zaubert, auf alle Fälle bekommt er die Kiste wieder zum Laufen und wir können unser Set zu Ende spielen.

Zum krönenden Abschluss des Tages gibt es noch ein großes Feuerwerk und nachdem wir uns umgezogen haben, gehen wir in den großen Festsaal, um den Abend bei leckerem Buffet, dem einen oder anderen Cocktail und vielen Gesprächen mit Musikerkollegen aus aller Welt zu beenden.

Jetzt können wir uns mit ungeteilter Energie auf die Herbsttour und das neue Album konzentrieren, das wir im nächsten Jahr aufnehmen werden.

Da sehen wir uns in alter Frische wieder, liebes Tagebuch!

Gute Nacht

Hipp Höpp

Ducky