02.04.2011 – München [Zenith]

2.4.2011, München, Zenith

Guten Morgen, liebes Tagebuch,

wir drehen die Uhr etwas zurück und beginnen am 31.3. Denn heute reise ich nach München an, steht doch abends eine Lesung von Wolfgang Hohlbein zu seinem neuen Buch auf der Tagesordnung. Thomas liest auch ein paar Zeilen und wir performen unseren Song zum Buch (Geas Traum, für alle, die es noch nicht wissen…) in einer Unpluggedversion.

Servus München

Servus München


Meine Anreise ist diesmal eine logistische Meisterleistung: Zum Konzert am Samstag kommt nämlich meine Frau mit unserer Tochter. Die muss allerdings in ihrem Auto die beiden Hunde mitnehmen, also ist ihr Kofferraum voll und ich muss schon im Vorfeld den Kinderwagen, ein Klappbett – wir übernachten bei meinen Eltern und die haben eine Schlafgelegenheit zu wenig – diverse Gitarren, einen kleinen Verstärker, meinen Koffer sowie einen Großpack Windeln für Birgit mitnehmen. Vollgestopft bis unter die Decke navigiere ich mein Gefährt auf die Autobahn und bin zwei Stunden später in Gröbenhell, wo ich noch Thomas Gitarre, ein Mikrofon und einen kleinen Verstärker einpacke. Das ist langsam Tetris in groß…
Jetzt schnell in die Innenstadt und unterm Gasteig in die Tiefgarage und dann geht es zur Black Box, wo die Lesung stattfindet. Es wird ein unterhaltsamer Abend und das Duo Lindner/Hohlbein entpuppt sich als echtes Entertainment. Die werfen sich gegenseitig die Bälle zu, dass ich ein paarmal laut lachen muss. Sollte sich so etwas wiederholen, kann ich das dem geneigten Leser nur wärmstens ans Herz legen!

Der nächste Tag, also der 1.4. ist unser gemeinsamer Probetag. Für das Zenithkonzert haben wir ein paar Gäste eingeladen: Die Bläser von Orange Fizz und Stefan Keppler, der unser Notfallplan für Birgit war, als noch in den Sternen stand, ob sie mit ihrem kleinen Sohnemann schon die Tour fahren kann. Mit den Jungs muss geprobt werden und uns schadet eine kleine Eingroovung auch nicht. Es klappt alles erschreckend gut und mit einem guten Gefühl im Bauch, macht sich jeder auf den Weg zu seiner Unterkunft.

Am Konzerttag selber treffe ich mich um 12 Uhr mit Thomas am Proberaum. Wir laden alle Gitarren in mein Auto, das ich inzwischen von Kinderwagen, Klappbett und Co befreit habe. Der Rest der Backline kommt mit den Trucks an die Halle, an der wir gegen 13 Uhr aufschlagen. Unsere Crew baut schon fleißig an der Bühne, an Licht und Ton und ich fühle mich sofort an den 14.11.2008 erinnert, an dem wir genau an diesem Ort unsere 10-Jahres-DVD aufgezeichnet haben. Ein freudiges Kribbeln durchfährt mich und dieses Gefühl setzt sich im Catering fort, wo Andy mal wieder für uns kocht. Es kann also nur lecker werden und ich setze mich erst einmal zur Stärkung mit Weißwurscht und Brezn and einen der vielen Tische. Das Weißbier lasse ich lieber noch weg, so früh vertrag ich das noch nicht…

Gegen 16 Uhr steht unser Soundcheck auf dem Stundenplan, der heute deutlich länger dauert als sonst, denn wir spielen natürlich auch noch einmal alle Nummern mit den Gastmusikern an. Außerdem haben die Tonis in der leeren Halle ordentlich gegen den Naturhall anzuschrauben. Gegen 17 Uhr sind wir aber durch und die Vorband kann auf die Bühne und ihre Backline aufbauen.
Über unseren Support heute – die Band Heavy Ride – freue ich mich besonders, kommen die 3 Jungs und das eine Mädel doch bei mir aus der Gegend und haben es echt mal verdient, vor so einer Kulisse hier zu spielen.

Inzwischen gibt es bereits Andy’s berühmtes Abendessen mit anschließendem kleinen Avernachen zur Verdauung.
Der Cateringraum füllt sich zusehends, sind doch sämtliche Eltern, Partner und alle, die sonst mit der Großfamilie Schandmaul zu tun haben, am Start. Für meine Tochter ist das heute das erste Konzert – gut behütet in einem eigenen Backstageraum…

Endlich ist es soweit und Heavy Ride eröffnen den Abend und bringen das Publikum sehr schnell auf ihre Seite. So macht das Spaß und ich gehe mich langsam umziehen und ein wenig warm spielen.

Als wir schließlich nach dem Umbau die Bühne betreten, habe ich wieder dieses Déjà-vu. Das hatten wir doch schon mal ganz ähnlich, nur waren damals Kameras vor Ort und noch ein paar Leute mehr, aber die Kulisse insgesamt kenne ich von DVD – oder so…

Es wird ein tolles Tourabschlusskonzert, ein echtes Heimspiel eben und im Nachhinein war diese Tour mit eine der entspanntesten, die wir je gefahren sind! Wir beschließen diesen Abend erst draußen bei den Fans und ihren Autogrammwünschen und später backstage mit allen unseren persönlichen Gästen, die noch so lange auf uns warten konnten bzw. wollten.

Irgendwann heißt es dann gute Nacht sagen und auf ein Neues! 2 Monate spielfreie Zeit stehen an, die wir Jungs für Studioaufnahmen zur neuen WETO-Platte nutzen werden.

Bis in Bälde

Hipp Höpp

Ducky